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Stadt Wolfsberg

Wolfsberg im Wandel der Zeit

Eine der wahllos herausgegriffenen historischen Besonderheiten Wolfsbergs ist zum Beispiel die, dass die Stadt gerade ein bisschen länger als 200 Jahre überhaupt zu Österreich gehört. Erstaunlich, oder?

Aber lassen Sie uns bei Adam und Eva beginnen. Der Raum Lavanttal wurde früh besiedelt. Er war klimatisch angenehm, wald- und wildreich, mit klaren Flüssen und Seen, die voll waren mit Fischen. Wie sollte man sich hier nicht niederlassen? Auf den Hängen der Kor- und Saualpe wurden Artefakte aus der Jungsteinzeit und aus der Bronzezeit zutage gefördert. Was besagt: Die ersten Lavanttaler genossen Ihr Leben vor rund 5000 Jahren. Sie hätten dem "Ötzi" die Hand reichen können, nur zog ja dieser, wie allgemein bekannt wurde, ein rauheres Klima vor.

Später waren es die Kelten, die im Raume Wolfsberg vermutlich schon eine Siedlung errichtet hatten; die Römer dürften hier in diesem Teil der Provinz Norikum, ein Militärlager betrieben haben, denn einige der gefundenen Römersteine deuten auf Militärpersonen hin. Schon seit längerer Zeit führte eine recht frequentierte Handelsstraße durch das Lavanttal über den Obdacher Sattel. Was in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt folgte, war das Hinundherwogen der Völkerwanderungen. Zu dieser Zeit zeichnete sich erstmals auch der zukünftige Name "Kärnten" ab: Aus der römischen Provinz Norikum war mittlerweile nämlich "Karantanien" geworden.


8. Jahrhundert

Gleich wie in anderen Teilen Österreichs wurden im 8. Jahrhundert die Slawen von den christianisierenden Bajuwaren auch aus dem Lavanttal in Richtung Süden abgedrängt. Da das Christentum eingezogen war, fiel der Raum auch unter eine bischöfliche "Zuständigkeit": Bis 811 gehörte er zur Diözese Aquileia. 861 wurde "ein Hof an der Lavant", den König Ludwig der Deutsche dem Erzbistum Salzburg schenkte, die Grundlage für das spätere St. Andrä. Dazu gehörte auch der Raum Wolfsberg.


10. bis 14. Jahrhundert

Wohl schon im Umfeld der Gründung des Bistums Bamberg im Jahre 1007 wurde das fränkische Hochstift von Kaiser Heinrich II. mit umfangreichen Ländereien in Kärnten begabt, zu denen auch das obere Lavanttal zählte. Wann zum Schutze des Verkehrsweges entlang der Lavant und deren Austrittes aus der Talenge eine Burg errichtet wurde, ist ungeklärt. Erst am 29. März 1178 urkundet der zum Bischof erwählte Otto II. apud castrum nostrum Wolfsperch inmitten einer zahlreichen bambergischen Gefolgschaft als Schiedsrichter in einem Streit zwischen dem Stift St. Paul und dem bischöflichen Ministerialen Otto von St. Marein. Die Bamberger erwiesen sich der Gabe als würdig. Sie errichteten Wehrbauten, sicherten die aufstrebende Siedlung ab. 1331 erteilte Bischof Werntho von Bamberg das Stadtrecht. Es war eine schöne Stadt, Handel und Gewerbe brachten Arbeit und Wohlstand, ringsum blühte und gedieh alles, vor allem der Weinbau bildete eine wichtige Einnahmequelle.

Kummer machten eine Zeitlang die Grafen von Chilli, die Inhaber des Landgerichtes von Hartneidstein: 1425 belagerte Hermann von Cilli die Stadt Wolfsberg, auf die er gerne Anspruch erhoben hätte. Letztlich mussten die Hartneidsteiner aber unverrichteter Dinge abziehen.

1473 kamen die Türken auf einem ihrer Eroberungszüge in das Lavanttal, 1478 versuchten sie dann sogar Wolfsberg einzunehmen, scheiterten jedoch an den Befestigungsanlagen und an der Entschlossenheit des Bamberger Vizedoms Georg vom Schaumburg.


18. Jahrhundert

Der Handel blühte weiter, Märkte wurden eingerichtet. 1713 kam die Pest wieder ins Lavanttal (bereits einmal 1571 aufgetreten), diesmal näherte sie sich der Hauptstadt. Die Bürger von Wolfsberg taten ein Gelübde - und wirklich blieben sie vom "Schwarzen Tod", der im Rest des Tales ziemlich arg gewütet hatte, verschont. Zum Zeichen des Dankes wurde 1718 am Hohen Platz die Mariensäule errichtet.

1759 endet die rund 700jährige Epoche der Bamberger: Kaiserin Maria Theresia kaufte den Besitz für eine Million Gulden vom Hochstift Bamberg. Wolfsberg und das Lavanttal wurden österreichisch.


19. & 20. Jahrhundert

1879 setzte man einen weiteren Meilenstein: Wolfsberg wurde durch die Eisenbahn mit Unterdrauburg verbunden. Um 1900 wurde die Bahnlinie dann über den Obdacher Sattel bis Zeltweg weitergeführt, das ganze Tal lag an der Schiene, die Zukunft hatte begonnen. 1902 war der Bau der Hochquellenleitung abgeschlossen.

1936 wurde die Packer Bundesstraße eröffnet, was die Öffnung des Tales nach Osten, gegen Graz und Wien zu, bedeutete.

1986 wurde die Südautobahn (A2) fertig gestellt, welche Wolfsberg an eine wichtige europäische Nord-Süd-Verkehrsachse abbindet und einen der Grundsteine für eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung der Region Wolfsberg-Lavanttal bildete.